Unserer Helden neue Kleider – es wurde lackiert und viel gelernt.

Das tolle Ergebnis!

Das tolle Ergebnis!

Ein arbeitsreiches Wochenende liegt hinter uns. Im Herzen Deutschlands bei Würzburg haben wir uns ausgiebig unseren zwei Helden Uma und Sylvester gewidmet und ihre Blechkleider auf Vordermann gebracht. Dabei konnten wir in vielerlei Hinsicht neue Erfahrungen sammeln. Benjamin wird in diesem Zusammenhang in einem anderen Beitrag noch ausführlich über die technischen Überholungsmaßnahmen an Sylvester berichten, die die Tage zuvor durchgeführt wurden. In diesem Beitrag soll es nun vorrangig um die Lackierarbeiten gehen, die im Mittelpunkt des Wochenendes standen. Dabei haben wir uns für die Lösung mit Sprühdosen entschieden. Nach einigen Überlegungen, ob für diese Arbeiten ein Sponsor gefunden werden könnte, haben wir uns für diese Lösung auch aufgrund der damit verbundenen Herausforderungen entschieden und können jetzt nach vollbrachter Tat stolz verkünden: Wir haben einem vormals roten und einem ehemals schwarzen Kfz zu neuen Kleidern verholfen und diese in Eigenleistung weiß lackiert.

Am Freitag machte ich mich dafür mit Uma zeitig aus Aachen auf den Weg Richtung Würzburg, wo ich zunächst eine Waschstraße ansteuerte, um die gröbsten Verschmutzungen für das anstehende Anschleifen zu entfernen. Mit Christoph im Schlepptau ging es dann von Würzburg in eine Halle in einer naheliegenden Ortschaft, wo wir die perfekten Rahmenbedingungen für die anstehenden Arbeiten vorfanden. Benjamin hatte bereits vorgearbeitet und Sylvester für das Lackieren vorbereitet. Abschleifen, Spachtelarbeiten und Grundierung auftragen waren bereits erledigt – natürlich war das Auto für die Grundierung auch bereits gründlich abgeklebt.

Abbau der Teile

Abbau der Teile

Zu dritt machten wir uns sogleich an die Arbeit, um Uma in den gleichen Stand zu versetzen. Während Christoph die Schleifmaschine schwang, übte ich mich im Ausbessern der Roststellen an Umas Kotflügeln. Da dies für mich genauso eine Premiere wie der Rest der Arbeiten war, wurde ich kurz von Benjamin angelernt, der bereits Erfahrungen mit Sylvester gesammelt hatte. Denn nach einiger Beschäftigung mit dem Thema „Nissan Terrano II / Ford Maverick“ lässt sich konstatieren, dass es die Radläufe bei diesem Modell nach 20 Heldenjahren fast nicht rostfrei gibt. Mit einem Schraubenzieher bewaffnet, mit dem ich die losesten Rostabplatzungen entfernte, stellte ich schnell fest, dass die aufzufüllende Fläche über dem Radlauf doch deutlich größer war als gedacht. Mit einem Tape wurde das Loch im Radlauf dann erst einmal unterfüttert, um eine Grundlage für den Spachtelauftrag zu haben. Mit Hilfe zweier Japanspachtel wurde dann die Spachtelmasse angemischt, die vor dem Auftrag noch mit einem Härter angerührt werden musste. Das Auftragen selbst erfordert wohl auch eine gewissen Übung bzw. etwas Geschick. Beides war bei mir nicht unbedingt im Übermaß vorhanden, möglicherweise lag es auch an der Tape-Lösung im Unterbau, sodass Uma im Ergebnis nun eine leichte Beule am Radhaus ziert. Aber bekanntlich sind es die Kampfesspuren, die Helden zu Helden machen. Und eine Beule ist darüber hinaus natürlich besser als ein Loch.

Anmischen der Spachtelmasse mit zwei Japanspachteln

Anmischen der Spachtelmasse mit zwei Japanspachteln

Nach Abschluss der Spachtel- und Schleifarbeiten machten wir uns an den Auftrag der Grundierung. Zuvor wurde Uma mit einer Verdünnung geduscht, um die letzten Schleifpartikel abzuwaschen, die sich der Druckluftlanze widersetzen konnten. Nach einer abermaligen Wasserwäsche und Trockenfahren des Fahrzeugs wurde auch Uma vollständig beklebt. Diese Arbeit ist vor allem im Bereich der Fensterdichtungen knifflig, zeit- und teilweise auch nervenraubend. Hier heißt es mit Geduld und Gefühl Klebestreifen hinter die Dichtungen zu bugsieren – diese von hinten an die Dichtung zu kleben und dann nach vorn auf das Zeitungspapier für den Schutz der Scheiben umzubiegen. Den Auftrag der Grundierung erledigte dann Christoph in mehreren Arbeitsgängen, wobei er sich von Blechteil zu Blechteil vorarbeitete. Schnell zeigte sich, dass unsere Kalkulation mit 6 Dosen Grundierung absolut auf Kante genäht war. Die eigens zugekauften Sprühköpfe für die Sprühdosen zeigten auch nicht das beste Ergebnis und neigten insbesondere bei der Grundierung stark zur Nasenbildung.

Auftrag der Grundierung

Auftrag der Grundierung

Über Nacht hatte die Grundierung dann ausgiebig Zeit zu trocknen und wurde von uns am nächsten Morgen mit einer 400er und 600er Körnung nochmals angeschliffen. Mit diesem Arbeitsgang versuchten wir insbesondere den teilweise sehr stark ausgeprägten Lacknasen Herr zu werden – was teilweise gelang. Dadurch, dass wir zu dritt arbeiteten kamen wir zügig voran, sodass wir als Johannes dann dazu stieß bereits mit dem Lackauftrag beginnen konnten. Auch hier ging die Kalkulation mit 6 Dosen Lack gerade auf. Am Sonntag konnten wir dann das Ergebnis bewundern. Das Klebeband und Zeitungspapier war schnell entfernt, zügig waren auch die Lichter wieder an Ort und Stelle sowie alle Plastikteile an der Karosserie angebracht. Bei bestem Wetter konnten wir dann schließlich unsere beiden Helden zu einer ersten Spritztour aus der Halle rollen und feststellen:

Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Nun mit Unterstützung durch Johannes

Nun mit Unterstützung durch Johannes

Natürlich ist erkennbar, dass die Lackierung von Laien nach Feierabend gemacht wurde – aber damit passt sie eben so gut zur Allgäu-Orient Rallye: Budget-Motorsport von Laien für einen guten Zweck! Und nicht zu vergessen ist, dass wir ein super Wochenende hatten und jede Menge gelernt haben. Sobald unser dritter Held soweit ist, werden die gesammelten Erkenntnisse dort zur Geltung kommen.

An dieser Stelle einen Riesendank an das Team Blackforest Racing, ohne deren ausführlichen Tipps und Anleitungen via Email dieses Projekt so nie hätte stattfinden können. Vielen Dank!

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